Aktuell steuern wir auf eine Erwärmung von 4°C oder mehr zu. Das hat weltweit bereits katastrophale Folgen wie Hungersnöte, Wasserknappheit, häufigere und stärkere Stürme, Waldbrände, Kriege um schwindende Ressourcen, einen steigenden Meeresspiegel und andere Umweltkatastrophen.
Darum müssen wir auf individueller und gesellschaftlicher Ebene stärker ins Handeln kommen. Es gibt bereits eine Vielfalt von Interessensgruppen, die sich mit Lösungen für die Klimakrise auseinandersetzen. Oftmals richten sich Handlungsvorschläge an die individuelle und persönliche Ebene. Der Klimaaktionsplan der Schweizerischen Klimabewegung ergänzt diese individuelle Ebene mit 138 Massnahmen auf gesellschaftlicher Ebene, die wir nur gemeinsam einfordern können. Ziel des Klima-Aktionsplans ist es, gemeinsame Lösungen für die Klimakrise zu finden und eine vereinte Vision für unsere Gesellschaft von morgen zu schaffen. Dabei versteht sich der Aktionsplan als Instrument, das Überschneidungen und Widersprüche toleriert und alle Teile der Gesellschaft motivieren möchte, gemeinsam und schnellstmöglich nach den besten Lösungen zu suchen.
Der Klimaball nimmt diese Einladung an und lädt die breite Bevölkerung ein, sich mit den Massnahmen mit denen wir als Gesellschaft die Weichen stellen können auseinander zu setzen, sie zu diskutieren, konstruktive Kritik zu üben und zu ergänzen. Statt Schuldzuweisungen, die Frustrationen und Hilflosigkeit auslösen, finden wir gemeinsam heraus, wie wir unsere Gesellschaft nachhaltig weiterentwickeln können.
Motivation und wer dahinter steht
Hinter dem Projekt stehen unglaublich viele Menschen und Organisationen, die zum Teil mit grossem freiwilligem Engagement den Klimaball ins Rollen gebracht haben. Die Hauptverantwortung trägt der Verein Permeable. Er ist darauf spezialisiert, gesellschaftliche Themen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zu sensibilisieren und zum Handeln anzuregen.
Im Verein vertreten sind Expertinnen in den Bereichen Design, Szenografie, Musikwissenschaft, Dramaturgie, Kommunikation & Social Media, Soziale Arbeit, Gaming, VR und Journalismus. Für den Klimaball zogen wir zudem Expert:innen aus verschiedenen Umweltbereichen bei, die das notwendige Wissen und Erfahrung zum Klimaschutz einbrachten.
Wir verstehen den öffentlichen Raum als Ort, der für alle zugänglich ist und in dem eine thematische Diskussion und Auseinandersetzung stattfinden soll, damit sich das gesellschaftliche Zusammenleben entwickeln kann. Eine interaktive Ausstellung im öffentlichen Raum bedeutet daher Sensibilisierung, (Meinungs-) Bildung, Förderung der aktiven Bürgerschaft und damit kulturelle Teilhabe. Als Verein und als individuelle Menschen liegt uns unsere Zukunft am Herzen.
Daraus entstand schlussendlich der Klimaball mit all seinen Facetten. Für die Konzeption und Realisation war Sonja Koch verantwortlich. Als ausgebildete Szenografin ist sie Expertin für Raumstrukturen und Raumwirkungen. Die Liste aller Menschen, die den Klimaball inhaltlich, gestalterisch und organisatorisch unterstützt haben, ist sehr lang. Gemeinsam mit den Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern und den finanziellen Unterstützenden findet sich eine lange Liste aller Beteiligten unter klimaball.ch/dank/.
Prozess
Die Inhalte des Klimaballs sind in einem partizipativen Prozess entstanden: In einer Gruppe von Freiwilligen diskutierten wir die Themen des Klimaaktionsplanes und definierten, welche Themen in die Ausstellung fliessen sollen. Wir recherchierten, suchten Quellen, prüften mit weiteren Quellen die Daten und sammelten die wichtigsten Fakten zu einem Thema. In weiteren Treffen besprachen wir die formale Entwicklung der Ausstellung. Das Feedback floss und fliesst weiterhin in die Gestaltung und Umsetzung des Klimaballs.
Bilder © Klimaball. Fotos bitte nur mit Verweis auf diese Webseite verwenden.
Umsetzung
Gegen Ende der inhaltlichen Entwicklung drängte sich die Frage auf, wie diese Inhalte nun visuell, räumlich und konstruktiv in der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Die Inhalte sollten auffällig, eingängig, verständlich, interaktiv und spielerisch sein.
Um eine möglichst heterogene Personengruppe zu erreichen, entschieden wir uns daher für die Kugel – eine auffällige Form für den öffentlichen Raum, die mit grossen Bildern und Schlagworten bespielt ist und die schnell und eingängig das Thema umreissen. Die Konstruktionsdaten sind opensource auf oneshape erstellt worden und können als Kopie weiterbearbeitet werden. Die Bildquellen wurden hier aufgeführt.
Für Neugierige geben neun Gucklöcher Einblick auf die Hintergrundtexte, die mit der Klimakrise verknüpft sind. Die Texte sind hier einsehbar.
Wichtig war uns, verschiedene Sinne anzusprechen. Darum erzählen beim Gruss aus der Zukunft verschiedene Personen rückblickend von positiven Veränderungen.
Neben Erblicken, Lesen und Hören sollen Passantinnen und Passanten aber auch aktiv involviert und ihre Meinungsbildung angestossen werden. Wer die Köpfe von Sabine, Urs, Martin und Carla auf dem Klimaball zur Seite schiebt, entdeckt vier verschiedene Charaktere. Sie alle bitten um einen Ratschlag der Passantinnen und Passanten.
Der Klimaball ist aber auch digital erfahrbar: Über einen grossen QR-Code gelangen Besuchende mit ihrem Handy in eine Augmented Reality Umgebung. Spielerisch können Massnahmen-Ideen entdeckt (auf dem Klimaball gescannt) und darüber abgestimmt werden. Die Antworten werden anonym gesammelt und ergänzen mit jedem weiteren Standort den Klimaball. So rollt der Klimaball zu verschiedenen Orten, findet gemeinsame Nenner in der Bevölkerung und macht sichtbar, für was wir gemeinsam einstehen.