Thementexte

Im und rund um den Klimaball herum gibt es neun verschiedene Themen rund um’s Klima zu entdecken. Hier können die Texte gesammelt als PDF herunter geladen werden.

Unter Biodiversität versteht man die Vielfalt der Tier-und Pflanzenarten, aber auch der Ökosysteme auf unserem Planeten. Sie ist die Grundlage für unser Leben. Ernährung, Wohlbefinden und Erholung hängen von ihr ab. Die Biodiversität in der Schweiz hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen. Heute ist ein Drittel der einheimischen Arten gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht.

Hauptgründe für den Rückgang sind das Zubauen von Naturflächen, die intensive Nutzung und Überdüngung von Böden, der hohe Pestizideinsatz, die Übernutzung von Gewässern, sowie die Ausbreitung von gebietsfremden Arten. Die Klimaerhitzung führt zusätzlich zu Verlust von Biodiversität.

Seit Mitte des letzten Jahrhunderts dehnen sich Siedlungen und Verkehrswege stark aus, wobei vielfältige Ökosysteme verlorengehen. Die intensive Nutzung der Landwirtschaftsflächen führt zum Verschwinden von vielen Hecken, Bäumen und Trockenmauern. Der Einsatz von Pestiziden verursacht einen starken Rückgang der Insektenpopulationen. Die Überdüngung bewirkt, dass zu viele Nährstoffe, wie Nitrat auch in nährstoffarme Flächen, beispielsweise Trockenwiesen, gelangen. Der Flächenverlust, die Zerschneidung der Lebensräume von Pflanzen und Tieren, sowie schnelle Lebensraumveränderungen führen zur Abnahme der schweizerischen Biodiversität.

Flächen mit hoher Biodiversität können zum Teil mehr CO2 speichern als gleiche Flächen mit geringer Diversität, denn eine hohe Artenvielfalt enthält vielfältige Bodenorganismen. Diese wandeln den Kohlenstoff aus Pflanzen in organische Bodensubstanz um. Kohlenstoff wird so langfristig im Boden gebunden und nachhaltig der Atmosphäre entzogen. Der Verlust von Biodiversität führt somit zu mehr CO2 in der Atmosphäre.

LÖSUNGSANSÄTZE

  • Die Bodenqualität sollte gesichert sein. Dazu sind strengere Grenzwerte für stickstoffhaltige Düngermittel unabdingbar. Zudem muss die Nutzung von Pestiziden stark eingeschränkt oder gar verboten werden.
  • Die Grünräume in Siedlungsgebieten müssen naturnaher und diverser gestaltet werden. Hierfür braucht es Aufklärung, Anreize und klare Regeln.
  • Landflächen und Gewässer müssen stärker renaturiert werden, beispielsweise durch das Pflanzen von Hecken oder die natürliche Gestaltung von See- und Flussufern.
  • In der Schweiz sollen neue, grössere und zusammenhängende Naturschutzgebiete ausgewiesen werden.

Vertiefende Texte inklusive Quellen werden in Kürze aufgeführt.

Zur Energiegewinnung werden weltweit grosse Mengen fossiler Brennstoffe verbrannt. Bei der Verbrennung gelangen Treibhausgase in die Atmosphäre, was die Hauptursache für die menschgemachte Klimakrise ist.

In der Schweiz wird knapp 70 Prozent des Energieverbrauchs durch die Verbrennung von Erdöl- und Erdgas gedeckt. Dies weil unsere Fahrzeuge hauptsächlich mit Benzin und Diesel betrieben werden und weil rund zwei Drittel der Gebäude noch immer mit Erdöl oder Erdgas beheizt werden. Das ist ein Europarekord. Nur rund einen Viertel unseres Energieverbrauches decken wir mit Elektrizität aus Wasserkraft, Atomenergie, Photovoltaik und Wind gedeckt.

Damit wir unsere Treibhausgasemissionen senken und das 1,5° Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens einhalten können, müssen wir aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen und unseren Energiebedarf durch erneuerbare Energien decken. Die Schweiz will dieses Ziel bis 2050 erreichen. Doch bei der Umsetzung des Zieles kommt sie bisher viel zu langsam voran.

Die Sonne liefert weltweit in anderthalb Stunden ungefähr so viel Energie an die Erde, wie die weltweite Bevölkerung in einem Jahr verbraucht. Das Potential von Sonnenenergie ist enorm. Zudem sind die erforderlichen Technologien für einen Umbau auf erneuerbare Energien weitgehend verfügbar. Derzeit verhindern in der Schweiz aber langwierige Verfahren und zu wenig gute Anreize, dass Solaranlagen rasch auf allen geeigneten Dachflächen angebracht werden. Beim Ausbau der Windkraft steht häufig der Natur- und Landschaftsschutz quer. Die Umstellung der Heizungen von Ölheizungen auf deutlich effizientere Wärmepumpen kommt ebenfalls kaum voran.

LÖSUNGSANSÄTZE

  • Fossile Brennstoffe erzeugen Umweltschäden, die im Preis bisher nicht eingerechnet sind: Sogenannte externe Kosten. Diese Kosten müssen einkalkuliert und vom Verbraucher bezahlt werden. Dafür braucht es eine CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe.
  • Mit dem Ausbau der Solarenergie auf bereits versiegelten Siedlungsflächen lässt sich der gesamte Strombedarf der Schweiz decken, ohne dass weitere Naturflächen verbaut werden. Dafür sind gute Anreizsysteme, Subventionen und unbürokratische Verfahren notwendig.
  • Da die Stromproduktion durch erneuerbare Energien schwankend ist, sind Systeme erforderlich, die Strom an sonnigen Tagen speichern. In der Schweiz übernehmen bisher Pumpspeicherkraftwerk mit
    Stauseen diese Aufgabe. Es müssen weitere Speichermöglichkeiten geschaffen werden.

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Mobilität gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Mit der Erfindung der Eisenbahn, des Autos und schliesslich des Flugzeugs wurde es möglich, dass grössere Distanzen in viel kürzerer Zeit zurückgelegt werden können. Je günstiger die Transportmittel, je besser der Ausbau der Verkehrsnetze, desto grösser ist das Verkehrsaufkommen.

Rund ein Drittel der schweizerischen Treibhaus-Emissionen werden vom Verkehr verursacht. Werden die internationalen Flüge der Schweizer:innen dazugerechnet, kommen nochmals knapp 15% Emissionen hinzu. Beim Verkehr liegt demnach die grösste Dringlichkeit, Emissionen zu sparen.

Schnell in die Berge fahren oder Freunde am anderen Ende der Schweiz besuchen, ist heute kein Problem. Der Freizeitverkehr macht fast die Hälfte der im Inland zurückgelegten Distanzen aus. Rund ein Viertel der Mobilität in der Schweiz fallen auf Arbeitswege. Betrachtet man neben Herstellung, Betrieb und Unterhalt, auch die genutzte Infrastruktur, wie beispielsweise das Schienen- und Strassen-Netz, so ist die Umweltbelastung von einem Kilometer Autofahren achtmal höher als ein Kilometer mit dem Zug.

Für ein verlängertes Wochenende nach New York fliegen, klingt nach Spass. Schweizerinnen und Schweizer sind extreme Vielflieger. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern besteigen wir doppelt so häufig ein Flugzeug. Doch Fliegen ist besonders schädlich fürs Klima. Ein einziger Urlaubsflug kann das Klima stärker aufheizen, als ein Jahr lang Auto fahren und gleichzeitig das Haus mit Erdöl heizen.

LÖSUNGSANSÄTZE

  • Es braucht starke Anreize, damit Menschen auf ein eigenes Auto verzichten. Zum Beispiel muss der motorisierte Verkehr teurer werden. Zudem müssen die gefahrenen Autos wieder kleiner und leichter werden.
  • Der öffentliche Verkehr ist deutlich weniger umweltbelastend als der Autoverkehr und muss deshalb stärker gefördert werden. Dazu soll die
    bestehende Infrastruktur des Autoverkehrs zugunsten des öffentlichen Verkehrs umverteilt werden, zum Beispiel indem eine zweispurige Schnellstrasse zu einer Einspurigen mit breitem Veloweg umgestaltet wird.
  • Von allen Verkehrsmitteln verursacht das klassische Velo mit Abstand am wenigsten Umweltbelastung pro Kilometer. Darum soll der Fuss und Veloverkehr stärker ausgebaut werden. Zudem ist Velofahren sehr gut für die Gesundheit.
  • Das Fliegen hingegen muss stark verteuert werden. So soll auch die Luftfahrt Mehrwertsteuer und Steuern auf Kerosin bezahlen. Denn bisher ist gerade die Luftfahrt besonders stark subventioniert.

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In der Schweiz sind die Herstellung und Entsorgung industrieller Güter für rund ein Viertel der Treibhaugasemissionen verantwortlich. Für Industrieprodukte werden Rohstoffe, Produktionsanlagen und Energie benötigt. Vor allem die Produktion von Zement, Stahl und chemischen Grundstoffen ist sehr CO2-intensiv, weil dafür hohe Temperaturen benötigt werden.

In der Entwicklung von umweltschonenden Baumaterialien oder durch den vollständigen Einsatz von erneuerbaren Energien bei chemischen Prozessen, sowie in der besseren Wiederverwertbarkeit von Rohstoffen liegt ein hohes Reduktionspotential. 

Die Industrie verursacht weltweit sehr viele Treibhausgasemissionen, da ihr Energiebedarf vorwiegend durch fossile Brennstoffe gedeckt wird. Ein Grossteil der energieintensiven Produktion erfolgt heute im Ausland. Zusammen mit importierten Rohstoffen mit hohem Emissionsanteil wie Baumwolle, Düngermittel, Gold oder Kaffee, verlagert die Schweiz einen Teil ihres Klimafussabdruckes ins Ausland.

Problematisch sind grosse internationale Konzerne mit Sitz in der Schweiz, die in der Rohstoffgewinnung tätig sind, sich aber kaum an internationale Standards halten.

Ebenfalls problematisch ist die Produktion von chemischen Grundstoffen, welche sehr umweltbelastend sind. Ein Beispiel sind fluorierte Treibhausgase, die in Gefriertruhen, Klimaanlagen und Dämmstoffen verwendet werden. Ihr Treibhaushauspotential ist bis zu 20‘000-mal höher als das von CO2.

LÖSUNGSANSÄTZE

  • Es braucht verbindliche Aktionspläne, damit industrielle Güter energieeffizient produziert und Rohstoffe umweltverträglicher abgebaut werden. Dafür müssen alle industriellen Zweige auf die Nutzung erneuerbarer Energien umstellen. Auch müssen produzierte Güter, wie Maschinen oder Kühlschränke, in der anschliessenden Nutzung energiesparend sein.
  • Stark umweltschädigende Stoffe, wie fluorierte Gase, müssen verboten werden. Auch der Handel mit fossilen Brennstoffen muss stark eingeschränkt werden.
  • Der CO2-Emissionshandel muss europaweit reformiert werden. Derzeit sind zu viele und zu günstige Zertifikate im Umlauf. Es braucht starke Anreize, damit Industriebetriebe ihre Emissionen reduzieren.
  • Importierte Güter sollen mit einer CO2-Abgabe belegt werden, die gleich hoch ist wie die CO2-Abgabe auf Güter der inländischen Produktion. Damit sinkt der Anreiz die Produktion ins Ausland auszulagern.

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Der Mensch muss täglich essen, darum ist die Landwirtschaft überlebenswichtig. Allerdings ist unsere Ernährung für etwa einen Fünftel der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich, weil sie stark auf tierischen Nahrungsmitteln wie Fleisch und Milchprodukten basiert.

Die Produktion von tierischen Nahrungsmitteln erzeugt deutlich mehr Treibhausgase, als diejenige von pflanzlichen Nahrungsmitteln.

Auf rund der Hälfte der inländischen Ackerbauflächen wird Futtermittel für Nutztiere angebaut. Die gleiche Menge an Futtermittel wird zusätzlich aus dem Ausland importiert. Oft handelt es sich dabei um Soja aus Ländern wie Brasilien. Für den Soja-Anbau wird viel Regenwald zerstört. Das Abholzen von Wäldern und Regenwäldern im Speziellen verstärkt die Klimakrise, da Wälder wichtige CO2-Speicher sind.

Auch in der Schweiz werden Ackerbauflächen intensiv bewirtschaftet. Die Verdichtung der Böden sowie der starke Einsatz von Dünger und Pestiziden schädigen wichtige Ökosysteme und wirken sich negativ auf die Biodiversität aus. Beim grossflächigen Einsatz von stickstoffhaltigem Dünger, entsteht beim Abbau des Düngers Lachgas, das 300-mal so klimaschädlich ist wie CO2.

Zudem werden in der Schweiz ein Drittel der Lebensmittel weggeworfen. Einerseits weil Lebensmittel bereits vor dem Verzehr verderben, andererseits weil beispielsweise Gemüse und Früchte nicht der gewünschten Form entsprechen.

LÖSUNGSANSÄTZE

  • Es sollen nur so viele Kühe und Schafe gehalten werden, wie von der inländischen Graswirtschaft, ohne Zugabe von Kraftfutter, ernährt werden können.
  • Landwirtschaftssubventionen, die dem Klima schaden, wie beispielsweise die Unterstützung der Futtermittelproduktion auf Ackerland, müssen gestoppt werden. Stattdessen sollen pflanzliche Nahrungsmitteln gefördert werden, um den Selbstversorgungsgrad der Schweiz zu erhöhen.
  • Der Bodenqualität soll mehr Beachtung zukommen. Es braucht strengere Grenzwerte und eine Besteuerung für stickstoffhaltige Düngermittel. Die Nutzung von Pestiziden muss stark eingeschränkt oder gar verboten werden.
  • Weniger Normen bezüglich Grösse, Form und Farben von Gemüse und Früchten sollen den Food Waste reduzieren.
  • Die Bevölkerung muss über die Vorteile einer lokalen, saisonalen und pflanzenbasierten Ernährung für die Natur, das Klima und die eigene Gesundheit aufgeklärt werden

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In der Schweiz erhöhte sich die Durchschnitts-Temperatur in den letzten 150 Jahren deutlich stärker, als im globalen Durchschnitt, nämlich um 2°C. Vor allem in den letzten 30 Jahren häuften sich die überdurchschnittlichen Temperaturen. Dies führt zu mehr Extremwetter-Ereignissen wie Hitzeperioden, Sommertrockenheit, Hochwasser, Erdrutsche, Felsstürze und Stürme.

Für die Schweiz ist es deshalb besonders wichtig, dass die Treibhausemissionen reduziert und der weltweite Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 °C begrenzt wird. Zusätzlich sind Anpassungen an die Auswirkungen des Klimawandels unumgänglich.

Die Klimaerwärmung führt zum Abschmelzen der Gletscher, zum Auftauen der Permafrostböden und damit zu mehr Erdrutschen, Steinschlägen und Murgängen. In den Sommermonaten verstärken intensivere Niederschläge die Bodenerosion. Gleichzeitig führen länger anhaltende Trockenperioden im Sommer zu lokaler Wasserknappheit. Häufigere Ernteausfälle sind die Folge.

Im Winter hingegen fällt mehr Dauerregen, da die Schneefallgrenze gestiegen ist. Dauerregen im Winter und Gletscherschmelzen im Sommer führen zum Verlust von natürlichen Wasserspeichern.

Gehäufte Hitzetage im Sommer bergen gesundheitliche Risiken und führen zu zusätzlichen Todesopfern. Vor allem ältere Menschen, Kleinkinder und Schwangere leiden unter der Hitze. In Städten verschärft sich die Problematik: Geringe Windzirkulation, versiegelte, sich stark erhitzende Flächen und fehlende Beschattung durch Bäume, führen zu höheren Temperaturen und weniger Abkühlung. Das nennt man den Wärmeinseleffekt.

LÖSUNGSANSÄTZE

  • Das Warn- und Informationssystem für Extremwetter und Gefahrenzonen soll stärker ausgebaut werden. An gefährdeten Orten müssen bauliche Massnahmen, wie zum Beispiel Schutz gegen Steinschlag ergriffen werden.
  • Für den Ausgleich bei Wasserknappheit, muss die Wasserversorgung gemeindeübergreifend vernetzt werden. Es braucht Regeln und Massnahmen, damit Feuchtgebiete und Wasserläufe erhalten und renaturiert, Mischwälder aufgeforstet und Schutzgebiete und Biotope vernetzt werden. Sie wirken ausgleichend bei Starkwetterereignissen.
  • In den Städten braucht es Massnahmen gegen den Wärmeinseleffekt. Es braucht mehr Bäume, weniger versiegelte Flächen, mehr Fliessgewässer sowie Gebäudestrukturen, die gute Luftzirkulation ermöglichen.

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Die Schweiz zählt zu den wichtigsten Finanzplätze der Welt und ist der grösste Handelsplatz für Rohstoffe weltweit. Insgesamt werden in der Schweiz sieben Billionen Franken angelegt. Rund ein Drittel der klimarelevanten Rohstoffe wie Rohöl, Gold, Getreide und Soja werden über die Schweiz gehandelt.

Der Schweizer Finanzplatz finanziert weltweit ein Vielfaches der Schweizerischen CO2-Emissionen. Ebenso verursacht der Schweizer Rohstoffhandel weltweit rund das 20-fache Ausmass der in der Schweiz entstehenden Umweltschäden. Damit ist der Schweizer Finanz- und Handelsplatz eine treibende Kraft der Klimakrise.

Viel Geld des Schweizer Finanzplatzes fliesst in klimaschädliche Bereiche, wie Erdöl- oder Kohleförderung. Damit nehmen wir eine Klimaerhitzung von 4 bis 6°C in Kauf. Wenn der Schweizer Finanzplatz sich nicht an das Pariser Klima Abkommen hält, wird die ganze Welt das 1.5°C-Ziel nicht einhalten können.

Investitionen in Bereiche, die viel CO2 ausstossen, sind wirtschaftlich gefährlich: Wenn alle Staaten ihre CO2-Emissionen senken wollen, rentieren diese Investitionen nicht mehr und Kredite können nicht mehr zurückbezahlt werden. Es droht eine Spekulationsblase. Das Platzen einer solchen Blase führt zu einer Wirtschaftskrise.

Viele Anleger wünschen nachhaltige Anlagemöglichkeiten, die nicht dem Klima schaden. Vereinzelt gibt es bereits solche Anlageprodukte. Oft sind solche Produkte bei näherer Betrachtung trotzdem nicht nachhaltig. Dann spricht man von «Greenwashing». Es fehlen bisher verbindliche Standards für die Bewertung der Nachhaltigkeit von Finanzprodukten.

LÖSUNGSANSÄTZE

  • Es braucht gesetzliche Richtlinien für Schweizer Banken, Pensionskassen und die Schweizerische Nationalbank, damit sie nur in Projekte und Unternehmen investieren, die mit dem Pariser Abkommen kompatibel sind. So erhalten nachhaltige Firmen die Mittel, um zukunftsfähige und klimafreundliche Technologien zu entwickeln.
  • Schweizer Banken und Vermögensverwalter müssen ihre Anlageprodukte nach einheitlichen und anerkannten Nachhaltigkeitsstandards beurteilen, beispielsweise auf Basis der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN.
  • Der Rohstoffhandel braucht mehr Regulierung und verbindliche Nachhaltigkeitsziele. Unternehmen müssen weltweit für Umweltschäden im Zusammenhang mit Abbau und Nutzung von Rohstoffen haften.
  • Freihandelsabkommen müssen verbindliche Vorgaben zur Nachhaltigkeit der gehandelten Waren enthalten.

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Der Start der Industrialisierung vor etwa 250 Jahren, ermöglichte einigen Ländern eine grosse wirtschaftliche Entwicklung. Noch heute gehören diejenigen Länder, in denen die Industrialisierung früh erfolgte, zu den Wohlhabendsten. Zu diesen Industriestaaten zählt auch die Schweiz.

Die Nutzung fossiler Brennstoffe waren eine Hauptvoraussetzung für die Industrialisierung. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe setzte viel CO2 frei. Dieses zusätzliche CO2 in der Atmosphäre ist die Hauptursache für die menschgemachte Klimaerhitzung. Daraus folgt, dass die Industriestaaten die Hauptverantwortung an der derzeitigen Klimakrise tragen.

Die Industriestaaten profitierten von kolonialen Strukturen, indem Kolonien als Rohstofflieferanten ausgebeutet wurden, ohne dass diese Länder die Möglichkeit zur eigenen wirtschaftlichen Entwicklung erhalten haben. Die Länder des Globalen Südens verursachten deshalb kaum Emissionen und trugen auch kaum etwas zur Entstehung der Klimakrise bei.

Auch heute ist der Pro-Kopf-Ausstoss von CO2-Emissionen in den Industriestaaten deutlich höher als in anderen Ländern. Die reichsten 10% der Weltbevölkerung – dazu zählt auch die Schweiz – setzen über die Hälfte der weltweiten CO2-Emissionen frei.

Oft sind die Länder des Globalen Südens besonders stark von den Folgen der Klimakrise betroffen. Beispielsweise treten in der Sahelzone oft Dürren und Extremwetterereignissen auf, die sich mit der Klimakrise weiter verschärfen.

Aber auch innerhalb von Ländern gibt es Ungerechtigkeiten. Zum Beispiel sind steigende Lebensmittelpreise für Menschen mit geringem Einkommen problematischer als für Menschen mit gutem Einkommen.

LÖSUNGSANSÄTZE

  • Die Einsparungen beim CO2 sollen nach dem Verursacherprinzip erfolgen. Das heisst, dass die Industriestaaten den Grossteil der Einsparungen machen müssen. Bei einem gleichmässig verteilten CO2-Kontingent, würde weltweit jedem Menschen etwa 1.5 Tonnen CO2-Ausstoss pro Jahr zur Verfügung stehen. In der Schweiz liegt der Gesamtverbrauch derzeit bei rund 12 Tonnen pro Person.
  • Aufgrund der historischen Verantwortung an der Klimakrise hatten sich die Industriestaaten bereits 2009 am Klimagipfel von Kopenhagen verpflichtet, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz an Länder des Globalen Südens auszuzahlen. Diese Verpflichtung wurde bisher nicht eingehalten.
  • Zudem müssen die (Frei-)Handelsabkommen reformiert werden, so dass es bindende Umwelt- und Menschenrechtsstandards gibt.

Vertiefende Texte inklusive Quellen werden in Kürze aufgeführt.

Unser Lebensstil ist stark von Konsum geprägt. Werbung, Verkaufspsychologie und Tiefpreisstrategien motivieren uns mehr zu konsumieren, als wir benötigen. Wechselnde Trends und rasche technologische Veränderungen beispielsweise im Elektronikbereich, feuern den Überkonsum weiter an.

Gleichzeitig wird von Seiten Handel behauptet, dass die Nachfrage das Angebot bestimme. Die Verantwortung wird so den Konsument:innen zugeschoben. Doch ebenso sehr beeinflusst das Angebot die Nachfrage.

Filme, Medien und Werbung wecken bei uns Begehrlichkeiten, Dinge zu kaufen. Sie versprechen Zugehörigkeit und Glücksmomente. Leider sind diese Glücksmomente von kurzer Dauer.

Von kurzer Dauer sind auch meist unsere Konsumgüter. Schlechte Qualität, mangelnde Reparierbarkeit und absichtliche Alterung führen zu raschem Verschleiss. Kurzlebigkeit dieser Art generiert enorme Abfallberge. Beispielsweise hat sich der jährliche Elektroschrott in der Schweiz pro Person in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt. Zudem verursacht die Produktion der Konsumgüter grosse Mengen an Treibhausgasen sowie weitere negative Auswirkungen auf die Umwelt. Rund drei Viertel der Gesamtumweltbelastung unseres Konsums fallen im Ausland an.

Wir sind weit davon entfernt, nachhaltig mit Materialien und Ressourcen umzugehen: Hätten alle Menschen den Schweizer r Lebensstil, so wären drei Erdkugeln nötig.

LÖSUNGSANSÄTZE

  • Es braucht ein Werbeverbot für umweltkritische Produkte und Aufklärung der Konsument:innen bezüglich nachhaltigem Konsum. Ein umfassendes Nachhaltigkeitslabel soll Transparenz schaffen.
  • Im Detailhandel sollen nachhaltige und langlebige Produkte die besten Platzierungen erhalten. Produktpreise müssen die realen Kosten widerspiegeln. Es dürfen keine Kaufanreize durch Tiefpreisstrategien geschaffen werden.
  • Es braucht klare Auflagen zur Abfallreduktion, beispielsweise bei Verpackungen oder bezüglich Food Waste.
  • Die Kreislaufwirtschaft soll gefördert werden: Produkte teilen, wiederverwenden, reparieren und wiederaufbereiten – diese Ansätze müssen die Norm sein. Dafür braucht es verbindliche Richtlinien für die Produktion von Gütern in Bezug auf Kompatibilität, Langlebigkeit und Reparierbarkeit.

Vertiefende Texte inklusive Quellen werden in Kürze aufgeführt.